Mit glühenden Kohlen nach dem anderen werfen und hoffen er verbrennt daran
In letzter Zeit begegnen mir immer wieder Menschen die sich an ihrer Opferhaltung festklammern.
„Ich habe schon wieder zugenommen“, „die anderen beachten mich nicht“, 
„mein Mann hat eine andere“, „meine Mutter/Vater sind scheiße zu mir“ 
„meine Nachbarn sind rücksichtslos“, „mein Freund lässt mir nicht die 
Zuwendung zukommen, die ich erwarte“ etc.
Nicht zu verwechseln mit Menschen, die wirklich schwere Schicksalsschläge erleiden. Das was ich meine, sind selbst gemachte Probleme bei denen diese Menschen eben lieber beim anderen schauen, als bei sich selbst.
Ich weiß nicht warum es bei anderen so ist, ich 
kann es nur aus meiner Sicht versuchen, zu erklären. Auch ich habe mich 
lange in der Opferrolle wohlgefühlt.
Ist es doch so viel einfacher 
dem anderen die Schuld zu geben, wenn in meinem Leben einiges 
schiefläuft. Wenn ich dem angestrebten „Traumberuf“ nicht die Erfüllung 
finde, die ich mir erhofft habe. Viel Geld verdienen und wenig dafür tun
 zu müssen, kann funktionieren, aber nicht mit der Einstellung.
Wenn
 mein Mann mich verlässt, weil ich unter anderem es nicht schaffe ihn 
mal in den Arm zu nehmen, wenn es ihm schlecht geht, oder ihm auf 
anderen Wegen zeige das ich ihn liebe und zu ihm stehe.
Wenn ich 
tausende Diäten versuche und immer wieder beim gleichen Ergebnis lande. 
Wenn ich immer wieder krank werde und nicht schaue warum das so ist, 
sondern meinem Nächsten die Schuld dafür gebe, weil er ja dies und dass 
nicht so macht, wie ich es gerne haben möchte.
Wenn ich mit 30 noch 
zu Hause wohne und mich wundere, warum alle um mich herum glücklich und 
zufrieden bin, aber bei mir alles stagniert.
Diese Menschen sind 
tatsächlich der Meinung das der andere Schuld ist. Er wirft die Wut in 
sie hinein, er bläst ihnen quasi die Bazillen ist Gesicht, er lässt 
ihnen Pusteln wachsen.
Reflektion ist das wesentlichste was in diesen Momenten helfen kann.
Ich habe 20 Jahre Arbeit hinter mir, in denen ich das alles 
schmerzlichst erlebt habe, aber durch viele Methoden gelernt habe, der 
andere ist nicht das Arschloch das ich in ihm sehe. Er spiegelt nur das,
 was sowieso schon in mir ist.
Ich habe dann zwei Möglichkeiten zu 
reagieren, ich mache weiter wie bisher, werde noch ein bisschen kränker,
 noch wütender, fahre noch grantiger zur Arbeit etc.
Oder ich setze 
mich hin und schaue was das alles mit mir macht. Egal wie wütend ich 
bin, den anderen zum Teil sogar schon hasse, es ist immer als würde ich 
mit glühenden Kohlen nach ihm werfen und hoffen er verbrennt dran.











